Ein Blick ins Jetzt
Am Ende eines jeden Jahres, zwischen Weihnachten und Neujahr, hört man die Melodie des Lebens besonders laut. Man überlegt sich den Takt für die nächsten zwölf Monate, plant die Höhen ein, die einem über die unvermeidbaren Tiefen hinweghelfen sollen, und bringt romantische Songtexte in Form von mehr oder weniger langen Vorsatzlisten zu Papier.
Aus dem beinahe vergangenen Jahr habe ich gelernt, dass ich rein gar nichts von (Zukunfts-)Musik verstehe. Der Corona-Beat hat meinen Rhythmus zerstört. Aber nicht nur auf das Virus, das uns seit dem Frühjahr begleitet, kann ich das Scheitern vieler meiner Pläne schieben. Ich setzte im Januar 2020 meine rosarote Brille auf und stürzte mich voller Euphorie in die Veröffentlichung meines ersten Romans. Unbedarft und naiv. Und so lernte ich in den letzten Monaten vor allem, Hilfe anzunehmen. Man kann nicht alles selbst machen, aber es gibt Menschen, die einen unterstützen.
Durch den Schritt in das Autorenleben lernte ich 2020 viele Menschen kennen, die mir mittlerweile sehr viel bedeuten. Man wächst an den Beziehungen, die man aufbaut und vor allem aneinander. Das und die Tatsache, dass meine Familie und ich gesund aus diesem Jahr hinauskommen, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.
Ein Blick in die Vergangenheit, ein Blick in die Zukunft? Ich blicke lieber ins Jetzt: Gestern hat der Postbote das erste Exemplar von Mimis Welt vor meine Tür gelegt. Der Traum, 2020 mein eigenes Buch in Händen zu halten, hat sich trotz zahlreicher Schwierigkeiten auf den letzten Metern erfüllt.