Das Buch nach dem Buch
»Mimis Welt – Die Sache mit dir« ist geschrieben und veröffentlicht. Jeden Tag, wenn ich es im Bücherregal über meinem Schreibplatz sehe, freue ich mich. Es macht mich glücklich, dass ich das Projekt fertiggestellt habe. Dass ich mein erstes, eigenes Buch geschrieben habe. Bei aller Liebe und Leidenschaft, verlangt einem vor allem das erste Buch einiges ab. Nicht nur das Schreiben, sondern auch der Veröffentlichungs- und Vermarktungsweg hat seine Tücken und Herausforderungen, die man erst kennenlernen muss. Daher denke ich, dass man ein bisschen stolz sein darf, wenn es denn endlich geschafft ist.
Danach – oder sogar schon davor – stellt sich die Frage: Was kommt als Nächstes? Zusammengefasst hat man drei Möglichkeiten: Entweder, man hört wieder auf zu schreiben. »Danke, war ganz nett, aber jetzt versuche ich etwas anderes.« Oder man schreibt weiter. Ein völlig anderes Buch oder einen weiteren Band, den man auf das bestehende Buch aufsetzt.
Für mich war klar, dass ich weiterschreiben werde. Was das Schreiben mit mir macht und warum ich mir das Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen kann, verdient einen eigenen Beitrag und wird hier nicht das Thema sein. Wenn man sich dazu entschließt weiterzumachen, dann steht das »Was?« im Vordergrund.
Die Veröffentlichung von »Mimis Welt – Die Sache mit dir« hat mich zum Teil an meine Grenzen gebracht. Zahlreiche Überarbeitungsrunden, alle Anfängerfehler, die man machen kann, und diverse Herausforderungen im Rahmen der Veröffentlichung lassen einen erleichtert aufatmen, wenn man das Projekt abhaken kann. Da ist der Reiz, sich etwas völlig Neuem zuzuwenden, groß. An Ideen dafür mangelt es mir nicht. Ich hatte/habe zwei Projektpläne, die mit Mimi und Co. rein gar nichts zu tun haben. Doch ganz loslassen konnte ich meine Figuren auch nicht.
Als ich die ersten Rückmeldungen zu meinem Buch erhalten habe, war der Entschluss rasch gefällt: Mimis Welt ist noch nicht fertig. Die Leser*innen mögen meine Figuren, sie finden die Geschichte gut und sind gespannt darauf, wie sie weitergehen könnte. Auch wenn der erste Teil abgeschlossen ist, gibt es angerissene Punkte, die ausgeschrieben werden können. Ganz abgesehen von der Zukunft von Mimi, Georg, Greta und Co., die am Ende naturgemäß offengeblieben ist.
Als Autor*in hat man dabei den Vorteil, dass man auf bestehende Figuren aufsetzen kann. Man erfindet keine neuen Charaktere, sondern entwickelt sie weiter. Das ist ein wunderschöner Prozess, der mir jetzt – beim Schreiben der Rohfassung des zweiten Bandes – sehr viel Spaß macht. Außerdem nütze ich die Chance einer anderen Jahreszeit im Buch. Während der erste Teil eine Wintergeschichte ist, die man aber natürlich auch im Sommer lesen kann, wird der zweite Band im Sommer und Herbst angelegt sein. Frühling, Sommer, Herbst und Winter beschenken den Schreibenden mit unterschiedlichen Eindrücken, Gerüchen, mögliche Aktivitäten der Protagonisten, Problemen und vielem mehr, die er kreativ verarbeiten kann.
Die größte Gefahr, die ich sehe, ist die Erwartungshaltung der Leser*innen und der daraus resultierende Druck, den man sich selbst macht. Wer kennt es nicht? Das erste Buch ist toll, das zweite bloß ein verzweifelter Versuch anzuknüpfen. Da braucht man meiner Meinung nach (und entgegen meiner Gewohnheiten) eine detaillierte Planung der Geschichte (aka Plot). Ich habe mich, anders als beim ersten Teil, vor dem Schreiben hingesetzt und viel über die Geschichte nachgedacht. Anders als beim Heruntertippen des ersten Teils lasse ich mich weniger von meinen spontanen Impulsen, den Figuren und Szenen leiten, sondern halte mich an den roten Faden, den ich mir vorher überlegt habe. Damit ist eines gewiss: Der zweite Teil von Mimis Welt wird wieder eine eigene, abgeschlossene Geschichte erzählen. Sowohl neue Leser*innen als auch Reihenleser*innen dürfen sich wieder auf ausgefeilte, überraschende Wendungen und ein Buch freuen, das man gerne liest.
Sofern sich mein ambitionierter Zeitplan einhalten lässt, wird Mimis Welt – *Untertitel noch nicht fix* im Herbst erscheinen. Der rechte Teil des Beitragsfotos könnte aber einen Hinweis auf ein Hauptthema in Band II geben!