Vier-Augen-Prinzip

Karl Rögger ist wahrlich ein Pechvogel. Nach einer Sportverletzung im Frühling folgte im Winter der nächste Freizeitunfall. Ein dummes Missgeschick zu Silvester kostete den Floormanager bedauerlicherweise ein Auge. Personalentwicklerin Rita, die zudem die Funktion der Antidiskriminierungsbeauftragten innehat, ist seither auf der fieberhaften Suche nach einem passenden Ersatz für das in der Bank herrschende, präventive Kontrollsystem, genannt »Vier-Augen-Prinzip«. Während ein »Mehr-Augen-Prinzip« zu viel Spielraum für Interpretation zulässt, bringt die Verwendung der englischen Form »two-man rule« eine unerwünschte Diskriminierung der weiblichen Angestellten mit sich. Als Übergangslösung wurde das »Drei-Augen-Prinzip« eingeführt. Dabei wird bis auf weiteres ein überzähliges, gesundes Auge, sofern vorhanden, zugedrückt.