„Frauenmord in Venberg“ – Wie es begann und was ich mir wünsche
Vor etwas mehr als einem Jahr saß ich mit meinem Frühstückskaffee am Esstisch. Die Zeitung lag vor mir und ich blieb an einer Schlagzeile hängen. Ganz in der Nähe hatte ein Mann seine Ehefrau erschossen. Hinterrücks, während auch sie am Küchentisch saß und in einer Zeitschrift blätterte. Der Artikel über diese Tat ließ mich nicht mehr los und gab den finalen Anstoß für ein ganz besonderes Projekt: „Frauenmord in Venberg“. Nach sehr viel Arbeit, Geduld und Zweifeln ist aus diesen damaligen Gedanken nun ein Buch entstanden. Ein Buch, dessen Veröffentlichung mich vor allem Mut gekostet hat.
Denn natürlich ist das zentrale Thema Femizid ein sehr brisantes und brandaktuelles. Es wird viel darüber und allgemein über Gewalt gegen Frauen diskutiert – besonders dann, wenn wieder ein Mann seine Partnerin getötet hat. Doch obwohl derartige Taten erschreckend oft passieren und regelmäßig in den Medien auftauchen, scheint das Thema noch immer nicht die nötige, nachhaltige Aufmerksamkeit zu bekommen, um präventive Lösungen zu finden und diese maximale Eskalation von Gewalt zu verhindern. Wie das gehen soll? Eine ebenso gute wie wichtige Frage. Und nur eine von vielen, die es als Gesellschaft zu beantworten gilt, um diese Herausforderung zu bewältigen.
Ein Gedankenexperiment als zentrales Element
Zumindest den Anstoß zu einem kleinen Schritt in diese Richtung hoffe ich mit „Frauenmord in Venberg“ zu geben. Denn in meinem Roman geht es nicht nur um einen spannenden Kriminalfall. Die Geschichte beinhaltet ein Gedankenexperiment als zentrales Element. Wo stehen wir? Wo steht unsere Gesellschaft? Wo stehst du?
Oft habe ich während der Entstehung des Buches gezweifelt, ob dieses Experiment funktioniert und angenommen wird. „Frauenmord in Venberg“ ist ganz bewusst kein Sachbuch, auch wenn ich darin auf Basis wahrer Begebenheiten eine möglichst realistische Geschichte erzähle. Dennoch handelt es sich letztlich um einen fiktiven Kriminalroman. Ich möchte niemandem etwas aufzwingen, aber ich freue mich, wenn ich auf diesem Weg auf die zugrundeliegende Problematik aufmerksam machen kann.
Deshalb waren und sind die Rückmeldungen zu „Frauenmord in Venberg“ sehr wichtig für mich – vor allem solche, die zeigen, dass sich die Leser*innen wirklich auf mein Buch einlassen und sich damit auseinandersetzen. Die vielen Zuschriften, die mich bereits erreicht haben, tun mir sehr gut. Ich bin sehr erleichtert, dass mein Schreibstil gelobt wird und mir dadurch offenbar der erhoffte „leichte“ Zugang zu diesem schwierigen Thema gelungen ist.
Stimmen zum Buch
... weil sie einen ganz besonderen Blick für Menschen hat und man stets nach wenigen Worten mit ihren Charakteren mitfühlt.
Die Charaktere waren sehr authentisch, was mich sehr schaudern ließ. Denn wie würde man selber reagieren?
Eine klare Empfehlung für ein sehr lesenswertes, spannendes Buch zu einem Thema, das uns alle angeht.
Der Roman wirft viele moralische Fragen auf, die man sich selbst beim Lesen stellt. Fragen, die auch noch lange nach der Lektüre nachwirken.
Nach den zwischenzeitlichen Zweifeln zeigen mir diese Rückmeldungen, dass ich mit meiner Geschichte, dem Thema und dem experimentellen Zugang wirklich einen Nerv getroffen habe. Ich möchte aufrühren, nachdenklich machen und Bewusstsein für ein wichtiges Thema schaffen – genauso, wie bei mir die Schlagzeile in der Zeitung Anfang 2022.
Durch den Zuspruch bestärkt, habe ich mein Buch mittlerweile auch der Öffentlichkeit präsentiert. Ich bin sehr dankbar über den Platz im Regal mit den Buchempfehlungen in der Thalia-Filiale in der LentiaCity und auch einige Medien haben bereits über „Frauenmord in Venberg“ berichtet. Mittlerweile führen mehrere Buchhandlungen in Oberösterreich meinen Roman, darunter einige weitere Thalia- und Frick-Filialen, sowie die Zweigstellen von Meritas. Das macht mich sehr glücklich und zuversichtlich. Ich arbeite weiter daran, dass sich durch mein Buch noch mehr Menschen mit dem Thema Femizid und allgemein Gewalt gegen Frauen auseinandersetzen. Im Idealfall bewirkt die Lektüre bei den Leser*innen ein ähnliches Erlebnis wie ich es vor rund einem Jahr hatte – ohne dass sich dafür die schrecklichen realen Ereignisse wiederholen müssen.