Lichtenbergerin Ella Stein schreibt über Frauenmord

Tips Urfahr-Umgebung • 6. April 2023

LICHTENBERG. In ihrem neuen Roman „Frauenmord in Venberg“ greift die Lichtenberger Autorin Ella Stein das Thema Femizide auf und lädt die Leser dazu ein, Position zu beziehen.

Der fiktive, idyllische Linzer Vorort Venberg wird Schauplatz einer Gewalttat: Eine Frau wird hinterrücks von ihrem Mann erschossen. Eine kürzlich ergangene Gesetzesänderung rückt den Fall in den Fokus der Medien und das Team der ermittelnden Polizei ist gespalten. Auf dem Prüfstand stehen plötzlich ihre Wertehaltung und eigenen Moralvorstellungen.

Frage der Moral

Ella Stein schreibt Kurzgeschichten und Romane und spielt in „Frauenmord in Venberg“ mit einem Gedankenexperiment. Die Protagonisten finden sich im Spannungsfeld von Gewaltentrennung und Polizeistaat, von Gut und Böse. Anlass für das Buch war der Mord an einer Frau in Vöcklabruck im Jänner 2022: Ihr Ehemann hat sie am Esstisch von hinten erschossen.

Femizide

Das Buch greift Frauenmorden zugrunde liegende strukturelle, gesamtgesellschaftliche Probleme auf und ordnet sie in einem experimentellen Kontext neu ein. „Das Thema Frauenmord könnte aktueller nicht sein. Femizide sind in Österreich, Deutschland und Spanien laufend in den Medien. Ich hatte nach dem Mord in Vöcklabruck sofort eine Geschichte im Kopf. Das Thema gehört an die Öffentlichkeit, man muss etwas machen – Plakatkampagnen reichen hier nicht aus“, sagt Ella Stein. Laut den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern hat es heuer bereits sieben Frauenmorde gegeben. Hilfe für gewaltbetroffene Frauen gibt es bei der Frauenhelpline unter Tel. 0800 222 555.

Die Autorin

Ella Stein wurde 1985 geboren und lebt mit ihrer Familie inLichtenberg. Die Juristin ist auch als freiberufliche Trainerin in der Erwachsenenbildung tätig. Mit der Autoreninitiative #1bild2geschichten engagiert sie sich für herzkranke Kinder.

„Frauenmord in Venberg“
Ella Stein
316 Seiten
ISBN: 978-3-99139-931-5