Winter Arc für Schreibende
Gute Vorsätze für VOR dem Jahreswechsel
Vor kurzem bin ich über einen Podcast zum Thema „Winter Arc“ gestolpert. Ziel dieser im November eingeläuteten Phase ist es, die Wintermonate zu nutzen, um die beste Version seiner Selbst zum Vorschein zu bringen und selbstoptimiert ins neue Jahr zu starten.
Kurzum: die Neujahrsvorsätze werden um ein paar Wochen vorverlegt, damit sich die neuen Gewohnheiten bis zum Jahreswechsel eingeschliffen haben.
Was für Sport, Ernährung, Digital Detox und Co. gilt, gilt bestimmt auch für Themen, die Buchliebhaber berühren. Daher habe ich (Autorin und Leserin) folgende Liste mit Vorsätzen erstellt.
WINTER ARC – LET´S START
1. Anstelle der ersten Tasse Kaffee am Morgen trinke ich Grünen Tee. Kaffee ist erst ab 8:00 Uhr erlaubt und höchstens 2 Tassen pro Tag.
2. Ich kaufe erst ein neues Notizbuch oder einen neuen Schreibblock, wenn mindestens eines/einer aus meiner Sammlung vollgeschrieben ist.
3. Pro Jahr lese ich etwa 80 Bücher. Leider rezensiere ich nur sehr wenige. Künftig werde ich mir mehr Zeit dafür nehmen, die Arbeit von Autorenkolleg*innen auf den einschlägigen Verkaufs- und Buchplattformen zu würdigen. Ich weiß schließlich selbst, wie wertvoll Rezensionen sind. Das heißt aber nicht, dass ich alle gelesenen Bücher rezensieren und bewerten werde. Mein Grundsatz lautet nämlich seit jeher, dass ich nur gute Bewertungen abgebe und wohlwollende Rezensionen schreibe, aber auch nicht lügen will. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, bewerte ich es (auch weiterhin) nicht.
4. Ich werde versuchen, keine Nebenfiguren zu erfinden, die ich nach zwei Kapiteln wieder vergesse. Das bedeutet, ich muss mich mehr anstrengen, die Handlung in den Fokus zu rücken und/oder mehr Zeit in die Entwicklung der bereits bestehenden Figuren investieren.
5. Die Anmerkungen meiner Lektor*innen und Korrektor*innen lese ich aufmerksam durch und versuche, mir so viel wie möglich davon zu merken, um sie/ihn nicht zu ärgern, indem ich Fehler wiederhole. Der Punkt schließt mit ein, dass ich bei der Überarbeitung eines Manuskripts gezielt auf meine Schwachstellen als Autorin achte und diese ausbessere, bevor es ins Lektorat geht.
6. Als meine Tochter wöchentlich im Kinder-Yoga war, verbrachte ich diese Stunde im nahegelegenen Café und habe geschrieben. Mit dem Wechsel ins Gymnasium fällt Kinder-Yoga leider weg und damit habe ich eine wertvolle, inspirierende Stunde verloren. Der regelmäßige Kaffeehausbesuch muss wieder fixer Bestandteil meiner Woche werden, auch wenn er diesmal nicht dazu dient, eine Wartezeit zu überbrücken.
7. Ich werde meinen Figuren keine unnötigen Krankheiten aufladen. Da ich als Leserin sehr empfindlich auf plötzlich auftretende Erkrankungen reagiere und schon das ein oder andere Mal ein Buch deshalb abgebrochen habe, werde ich noch bewusster mit dem Thema Krankheiten umgehen. Krankheiten und Tod haben in Geschichten eine Berechtigung, wenn sie wichtig für die Handlung bzw. die Entwicklung der Charaktere sind und damit eine notwendige Bedingung darstellen. Ich will jedoch darauf verzichten, wenn es keine Voraussetzung dafür ist, dass das Buch funktioniert, nur um Drama zu erzeugen.
8. Ich werde mich nicht mehr darüber ärgern, wenn ich bereits am Anfang eines Schreibprojekts den Plot aus den Augen verliere, und mich stattdessen freuen, dass meine Geschichten und Figuren immer wieder aufs Neue ein Eigenleben entwickeln. Was wäre das Schreiben ohne Überraschungen?
9. Auf die Frage „Und? Wie geht’s mit dem Schreiben?“ reagiere ich seit Jahren mit Gestammel und Ausflüchten. Es fällt mir sehr schwer, aus dem Stehgreif etwas zu meiner Tätigkeit als Autorin zu sagen. Daher werde ich im ersten Schritt an meinem Selbstbewusstsein arbeiten und mir im zweiten Schritt ein paar Sätze zurechtlegen, die das Gestotter ablösen.
10. Gutes Beibehalten! Das sollte eigentlich ganz oben stehen auf der Liste. Ich werde weiterhin konsequent jeden Tag schreiben und die Non-Zero-Methode künftig außerdem beim Überarbeiten meiner Projekte anwenden. Mehr zu dieser Methode findest du auf www.meineschreibzeit.at – denn jeden Tag ein bisschen was, ist mehr als nichts. (Oder wie man bei uns in Österreich sagt: „Kloaviech mocht a Mist.“)
Meine Winter Arc-Liste steht! Welche Punkte sind dir wichtig und was hältst du von dem neuen Trend „Winter Arc“? Wenn du gute Ideen hast, schreib mir einfach eine Mail. Ich freue mich auf den Austausch mit dir!