Das Leben (und Termine) mit meinen Figuren
In meinem letzten Blogbeitrag standen die Sommerferien noch vor der Tür, mittlerweile sind sie schon fast wieder vorbei. Es war mal sonnig und heiß, mal kühl und verregnet, aber irgendwie immer ereignisreich. Es gab schließlich viel zu organisieren: mein neues Projekt mit dem Arbeitstitel „Schweigepflicht“ soll bald veröffentlicht werden, meine Workshop-Reihe „Meine Schreibzeit“ steht kurz bevor, und es gibt ein paar neue Termine zu „Frauenmord in Venberg“.
Außerdem konnte ich natürlich das Schreiben (fast) nicht lassen. Eine kurze Pause zu Beginn der Ferien gab es, aber der August stand schon wieder ganz im Zeichen der „Non-Zero-Days“. Wer das Konzept noch nicht kennt: Es geht darum, konsequent zu schreiben. Jeden Tag, aber ohne ein Wörter-Minimum, das Druck erzeugt. Egal wie viel, egal wie lang, schreib einfach!
Wer übrigens mehr über diese Methode und ihre Vorteile erfahren möchte, dem sei mein Blogbeitrag „Schreibmethoden, die Energie freisetzen“ ans Herz gelegt. Und selbstverständlich ist sie neben vielen anderen Tipps und Tricks auch Teil meines Workshop-Angebots „Meine Schreibzeit“, das Ende September startet. Noch sind ein paar Plätze frei und Kurzentschlossene herzlich willkommen! 🙂
Das Schöne an den „Non-Zero-Days“ ist, dass ich mich gar nicht zum Schreiben zwingen muss. Ganz im Gegenteil, ich freue mich sogar über diesen festen Bestandteil meines Tagesablaufs, auf das Eintauchen in neue Geschichten. Das Schreiben ist ein Teil von mir und ich verbringe liebend gern Zeit damit. Und auch mit meinen Figuren, an denen ich sehr hänge. Manchmal vielleicht sogar etwas zu sehr – vor kurzem kam in einem Gespräch mit einem befreundeten Autor der Verdacht auf, dass ich mich von manchen Figuren wohl nur werde trennen können, wenn sie irgendwann im Rahmen der Handlung das Zeitliche segnen … 😉
Aber da stimmen mir sicher viele Schreibende zu: Es ist nun mal nicht so leicht, sich von langjährigen Wegbegleiter/innen zu trennen. Schließlich steckt in jedem und jeder von ihnen eine ganz eigene Geschichte.
Figuren als Puzzlespiel
Manchmal entstehen diese auch für mich etwas überraschend, wie zum Beispiel das Projekt „Sibelius Lange“, das einer Nebenfigur aus „Frauenmord in Venberg“ entsprungen ist. Andere Charaktere und ihre Geschichten entstehen hingegen sehr bewusst. Gemeinsam ist ihnen jedoch immer, dass meine Figuren keine Ebenbilder realer Personen sind. Sie sind allesamt fiktiv, zusammengesetzt aus einer Vielzahl unterschiedlichster Eindrücke.
Diese einzelnen Details können von nahezu überall stammen. Ich sammle visuelle Merkmale, Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften aller möglichen Menschen in meinem Umfeld, egal ob ich sie persönlich kenne oder nur mal im Vorbeigehen treffe. Aus diesem Fundus entstehen ganz neue Individuen – geformt von den Geschichten, die sie erleben, und wie mein inneres Auge sie sich vorstellt.
Der Name ist Familien- und Freundschaftssache
Die Namensfindung meiner Figuren findet übrigens meistens als Familienprojekt statt. Manchmal steht eine Entscheidung insgeheim schon fest und es braucht nur eine Bestätigung, dass der Name passt. Oft eröffnen neue Perspektiven oder Assoziationen aber auch Möglichkeiten, die sich (manchmal erst im Nachhinein) als Volltreffer erweisen. Kürzlich fragte ich in den sozialen Medien nach einem Namen für eine weibliche Nebenfigur. Ein befreundeter Autor schlug mir daraufhin einen Namen vor, den ich niemals ausgewählt hätte bzw. der mir gar nicht erst eingefallen wäre. Da ich durch das Lesen seiner Bücher seine Charaktere kennen- und lieben gelernt habe, entstand prompt eine Vorstellung von der Nebenfigur, die ihre Rolle in Kombination mit dem Namen perfekt abbildete.
Vor allem Kleinstein ist mir bei der Namensauswahl eine große Hilfe. Sie denkt sich schon länger mit Feuereifer eigene Geschichten aus und seit sie dazu ein ausgesprochen ausführliches Feedback des Bestseller-Autors Andreas Gruber bekommen hat, sprüht sie umso mehr vor Tatendrang und lässt ihrer Fantasie freien Lauf. Das führt uns manchmal auf fast schon abenteuerliche Wege, aber letztendlich immer ans Ziel. Ein festes Muster gibt es deshalb bei unserer Namensfindung folgerichtig nicht. Allerdings haben wir kürzlich festgestellt, dass Namen mit einem „M“ als Anfangsbuchstaben überdurchschnittlich häufig vertreten sind.
Bei den Nachnamen und erfundenen Ortsnamen verlasse ich mich immer wieder auf die kreativen Ideen meiner Mama. Auch das (erlaubte!!) Durchscrollen der Kontaktlisten auf den Smartphones von Freunden erwies sich schon als überaus hilfreich.
Am 15. September: Picknick-Lesung bei Meritas
Wie passend, dass das auch auf die Buchhandlung „Meritas by Melanie Hofinger“ zutrifft! Dort steht nach der Sommerpause nämlich meine nächste Lesung an. Am Freitag, den 15. September stelle ich dort im Rahmen einer Picknick-Lesung meinen Roman „Frauenmord in Venberg“ vor. Auch „Mimis Welt – Die Sache mit dir“ durfte ich im gleichen Rahmen präsentieren, Impressionen von damals gibt es hier. Los geht es wieder um 18 Uhr, der Eintritt (inkl. Picknickkorb!) kostet 15 Euro. Alle Infos und die Anmelde-Möglichkeit gibt es hier.
Und wer am 15. September keine Zeit hat, sei schon mal auf drei weitere Termine im November hingewiesen: Zunächst lese ich am Dienstag, den 11. November erneut in der Buchhandlung „Meritas by Melanie Hofinger“ aus „Frauenmord in Venberg“. Es geht um 19 Uhr los und es gibt dieses Mal ein kleines Buffet. Der Eintritt kostet 12 Euro.
Am 11. November geht es in die Hauptstadt, dort bin ich um 11:45 Uhr auf der „Buch Wien“ für ein Meet & Greet in der Selfpublisherzone zu Gast.
Am Mittwoch, den 22. November lese ich wieder in Linz. Dann stelle ich ab 19 Uhr „Frauenmord in Venberg“ in der Stadtbibliothek Dornach/Auhof vor. Der Eintritt ist frei, ihr müsst euch nur vorher anmelden – alle Infos gibt es hier.
Egal zu welcher Gelegenheit: Ich freue mich auf euch! 🙂